Schröding: Jakob Müller-Orgel, Tuntenhausen, Bj. 1869

Hier lesen Sie nun den zweiten Teil der Orgelrestaurierung "Jakob Müller, Schröding" - die Arbeiten in 2022 bis zum Abschluss. Sollten Sie den ersten Teil noch nicht gelesen haben, finden Sie ihn hier.

Um einige Problemstellungen besser lösen zu können, entschied ich mich zu Beginn der Arbeiten, das Projekt vollständig am PC zu erfassen. Durch die Möglichkeit, Baugruppen ein- bzw. auszublenden, alles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können, ergaben sich wichtige Erkenntnisse, welche zu sauberen Lösungen führten.

Hier nochmal ein Blick auf die Windlade mit den neuen Stöcken und Rastern.

Ein positiver "Nebeneffekt" ist, dass gezeichnete Teile relativ einfach auf die CNC-Fräse übernommen werden können.

So wie jetzt z.B. die Stöcke und Raster der beiden neuen Register.

Mittellage, Oberfurnier und Raster wurden so hergestellt, die Unterfurniere sind noch die originalen.

Auch die Rasterfüße stammen nicht vom Zulieferer, sondern wurden gemäß der noch vorhandenen Originalfüße nachgefertigt.

Die Mittellagen (hier im Bild) mussten auf beiden Seiten (oben und unten) gefräst werden.

Auf den Stöcken stehen später Gamba 8', Octav 4' (alt) und Mixtur.

Hier zwischendurch ein Blick in die Werkstatt.

An den neuen Oberfurnieren wurden die Pfeifenbohrungen ausgebrannt.

Die "Kohleschicht" schützt den Pfeifenfuß vor Gerbstoffen im Holz.

Nun war alles Bereit für die Verleimung der einzelnen Schichten.

Nach dem Verleimen wurde es spannend - ist alles dicht / fließt der Wind dort, wo er fließen soll? - hat alles wunderbar geklappt!

Die alten Unterfurniere konnten wieder verwendet werden.

Ein Testeinbau auf der Lade, verlief zur vollsten Zufriedenheit.

Mit der Lade ging es nun auch weiter. Die ehemaligen Dammaufdopplungen aus allerlei Papier und Karton, wurden durch Hartholzplättchen ersetzt.

Die vormals wahllose Verteilung wurde aufgegeben und die Plätchen unmittelbar unter den Stockschrauben platziert.

So können die Stöcke nun exakt und dauerhaft unterlegt werden (bei der endgültigen Montage).

Hier sieht man gut, wie die Stöcke direkt unter den Schrauben unterlegt sind. Notwendig ist das, da früher einmal zusätzliche Dichtungsringe eingebaut wurden.

Nachdem die neuen Stöcke sauber eingepasst waren, wurde die Lade mit den alten Stöcken komplettiert.

Die Raster wurden grob auf Länge geschnitten und stirnseitig eine Holzfeder eingesetzt. Sie trägt zur Stabilität der Raster bei.

Beim ersten Einbau standen Rasterfugen und Passung auf der Agenda.

So muss das aussehen - Rasterfüße wie am Original, Rasterhöhe wie am Original (vorderes Raster).

Zuletzt wurden noch die Ausschnitte für die davor stehenden Holzpfeifen des Principal 8' angebracht (Mitte).

Schön langsam arbeite ich mich nach oben durch. Hier liegt eines der beiden Seitenteile des Mittelturmes, noch ungereinigt.

Sehr gut sieht man hier die Befestigungsspuren der alten Raster. Die rechte ist vom Körperraster des Gedackt 8' + Flauto Dolce 4' (noch vorhanden), die linke war vom Raster der Gamba 8', welches hier wieder befestigt wird.

Beim Anblick des Winkels war ich erst etwas erschrocken, aber alle Verleimungen waren offen, sodass sich das Teil in alle Richtungen drücken ließ.

Die Rahmen wurden vollends zerlegt, gereinigt und wieder neu verleimt.

Angesichts der Tatsache, dass die beiden Teile die einzige Stabilisierung des Oberbaus nach vorn und hinten sind, ist Stabilität hier sehr wichtig.

Sauber, stabil und im Winkel - so kann es weiter gehen.

Stabil? Das sind die beiden Mittellisenen der Rückwand, gut 2 Meter lang und nur 23mm stark. Ich bin gespannt ...

Hier stecken die Lisenen schon mal an ihrem Einsatzort. Hätten die Seitenteile des Mittelturmes eine vernünftige Verbindung zur Rückwand, sähe ich kein Problem. Haben sie aber nicht ...

Weiter ging es mit der Restaurierung des Gehäuse-Oberbaus. Im Bild sieht man die Front des Mittelturmes.

Untypische Risse.

Kapitale und eher untypische Risse durchzogen den oberen Teil (li). Ein Blick auf die Rückseite, offenbarte den Grund für die Risse. Das komplette Mittelfeld besteht aus einem massiven Brett, welches oben und unten in die Seitenteile eingezapft ist. Ein Arbeiten des Holzes war so nicht möglich = Rissbildung. Der hier gut 5mm breite Riss, wurde in einem Stück ausgespant und anschließend auf Form gebracht. So kam auch wieder Stabilität in die Sache.

Rückansicht.

Ausgespanter Riss.

Mit dem Mittelkranz ging es weiter. Das durchbrochene Dach muss sein. Vorne (oben) steht der Prinzipal, hinten (unten) der Subbass.

Allerdings ist auch hier nicht mehr alles original, das breite Brett war einmal Teil des Kirchengestühles.

Neben ein paar Ausbesserungen, galt es vor allem die unteren Kranzprofile zu stabilisieren.

Danach konnten die zuvor gerichteten Seitenteile aufgesetzt und angeschraubt werden.

Nun wurde die Front mit den Seitenteilen verbunden.

Für zusätzlichen Halt sorgt nun ein flacher Falnsch in der Mitte, welcher den Kranz mit der Front verbindet.

Nach einiger Vorbereitung, konnte dann mittels Aufzug der Mittelturm auf den Ladenkranz gesetzt werden.

Hier sieht man ganz gut, dass die Seitenteile keine Verbindung zur Rückwand haben (Platz für Subbass). Dadurch ist die ganze Sache "etwas" wackelig. Durch den zusätzlichen Flansch und die stabilisierten Seitenwände jedoch schon viel besser als vorher.

Nächster Akt im Drama - die Seitenfelder.

Die gleiche Konstruktion wie am Mittelturm, daher auch die gleichen Probleme - Risse und offene Leimfugen.

Auch kleine Dinge können Großes bewirken. Das kleine Raster wurde bündig mit der Front auf das Seitenteil geleimt und genagelt. Das Seitenteil ist weggeschwunden, das Raster brachte die Verleimung zur Front zum Platzen.

Eine offene Verleimung am Raster wäre nun natürlich sehr praktisch gewesen - aber sie hielt ...

Nachdem auch hier alles gerichtet war, konnte die Front mit dem Mittelturm verbunden werden.

Die hinteren Seite-/Rückwandteile, waren eigentlich zu stabilen Winkeln verleimt. Betonung liegt auf WAREN!

Nachdem nun alles ausgespänt, gerichtet und neu verleimt ist, entwickelt der Oberbau tatsächlich so etwas wie Stabilität. Maßgeblich tragen hierzu die Kränze der Seitenteile bei, da sie im Mittelturm verzapft sind.

Hier sieht man Teile des originalen Daches der C-Seite.

Anstatt sie durch Plattenmaterial zu ersetzen, wurden die Teile neu verleimt und ergänzt.

So sieht nun das "neue" Dach der C-Seite aus. Vorne ein Ausschnitt für c° Pr. 8', hinten für den Subbass.

Das Cs-Dach ist momentan noch komplett geschlossen, aber vermutlich müssen auch hier Ausschnitte erfolgen.

So sehen nun die montierten Dächer aus. Die C-Seite konnte aus Platzgründen nicht aufgestellt werden.

Nun kamen die Prospektstöcke an die Reihe, welche durch allerlei Belederungen ins Auge stachen. Auf der C-Seite wurde ein Ton nachträglich verführt, die Ermittlungen dazu laufen noch.

Auf der Cs-Seite war eine halb verdeckte Bohrung mit Leder verschlossen. Das Loch wurde irrtümlich angebracht, im Prospektsock darüber geht es nicht weiter.

Zu den Prospektstöcken gehören auch die Prospektraster, welche mit 15mm Materialstärke sehr filigran gehalten sind.

Bei der Reinigung zeigte sich, dass der mit Weißleim aufgebrachte Lederstreifen schon einen durch Warlmeim verleimten Streifen ersetzte, also ist die Verführung schon älter (original?)

Die Spurensuche für den Stockumbau ergab, dass sich zwei Gänge kreuzten (rot) und einer davon verschlossen wurde, daher die "oberirdische" Verführung (grün).

Der vormals belederte Gang wurde mit Holz abgedeckt und der Winkelklotz daran befestigt. Somit muss der Klotz nicht wieder mit dem Stock verleimt (!) werden.

Hier liegen das alte (Gedeckt 8') und das neue (Gamba 8') Körperraster. Da das alte oben ca. 2,5 cm enger war als unten, wurde eine Spreizung eingesetzt.

Das neue Körperraster der Gamba entstand auf der CNC-Fräse.

Beide Körperraster wurden nun im Mittelturm montiert. Das Raster der Gamba konnte in den alten Schraublöchern am Gehäuse befestigt werden.

Nun verwandelte sich meine Werkstatt in eine Pfeifenbude. Es wurde alles für das Einbrennen der Pfeifen vorbereitet.

Dabei werden mit heißen Eisenkegeln die Rasterlöcher der Fußraster auf exakte Passung geweitet.

Hier sieht man die Diskantpfeifen der neuen Gamba. Sie stecken im Fußraster, reichen jedoch nicht bis zum Stock.

Als Ersatz für einen Gas-Brennofen, musste der Anzündkamin meines Grills herhalten. Das funktionierte erstaunlich gut.

So sieht es dann aus, wenn "eingebrannt" wird. Ich musste übrigens nicht (dämlich) grinsen, sondern kniff die Augen zusammen, wegen des beißenden Rauchs.

Gamba C-Seite fertig! Die Löcher müssen so groß sein, dass die Pfeife durch ihr Eigengewicht im Fußloch (Stock) steht und nicht im Raster klemmt.

Große Pfeife (Cs 8') = großes Eisen = viel Rauch!

Zwischendurch glich meine Werkstatt eher einer Räucherhöhle.

Hier ist bereits alles erledigt. Neben den neuen Registern Gamba 8' und Mixtur, musste auch der originale Oktav 4' eingebrannt werden. Er steht zusammen mit der Mixtur auf einem Stock (= Raster).

Nach dieser "martialischen" Prozedur, sahen die Fichteteile freilich nicht mehr taufrisch aus. Deshalb wurden die Teile auch erst jetzt sauber geschliffen und die Kanten gebrochen.

Hier ein Vergleich ... vorher (hinten) / nachher (vorne)

Nun waren die Stöcke samt Raster fertig, der Einbau konnte beginnen.

Und immer wieder gibt es neue Erkenntnisse. Das alte Brett vom Dach des Mittelturmes kann nicht original sein, da es den Einbau der tiefen 4 Pfeifen der Gamba behindert.

Die tiefe Oktave der Gamba, wurde nun mit Haften versehen. Dazu musste ich mal wieder mein Lötzeug auspacken.

Es klappt noch! Die Haften werden mittels Lot mit dem Pfeifenkörper verbunden.

Im Bild sieht man die C-Seite der tiefen Oktave, C und D fehlen (Dach ist im Weg). Die Pfeifen werden mit den Haften an stabilen Stiften eingehängt und so gegen das Umfallen gesichert.

Mal eine andere Perspektive! Blick vom Mittelturm in die Werkstatt.

Der Einbau der Metallpfeifen ist nun nahezu abgeschlossen.

Der vorerst letzte Akt beim Pfeifeneinbau, galt den tiefen 4 Pfeifen der Gamba 8', für die das Dach ausgeschnitten werden musste.

THier sieht man die "Überstände", welche größtenteils hinter den Holzpfeifen des Prinzipal 8' verschwinden werden.

Da das ganze Gewicht der Prospektfront (nur Gehäuse) auf dem Hauptkranz liegt, wurden hier Versteifungen eingebaut, welche das Gewicht weiter auf den Unterbau verteilen.

Da der Einbau nun soweit abgeschlossen ist, konnte mit der Überarbeitung der Tontraktur begonnen werden. Hier schwebt gerade der Trakturrahmen des Podiums herbei.

Der Rahmen beherbergt die Trakturverbindungen vom Spieltisch zur Orgel incl. Winkelbalken.

Die Manualtraktur glänzte nicht gerade durch Leichtgängigkeit. Ein Grund war sicher, dass die Trakturbahn auf dem darunter liegenden Waagbalken der Pedaltraktur aufsaß und kernige Schleifspuren hinterließ.

Die auf den Emporenboden genagelten Ausläufer des Rahmens, hatten den Abbau nicht überstanden.

Die Verbindung des Pedals vom Spieltisch zur Orgel, geschieht durch zwei hintereinander angeordnete Wippen. Diese wurden als erstes ausgebaut.

Hier sieht man noch einmal gut die Schleifspuren der Manualtraktur.

Die Abstrakten sind weit genug vom Winkel entfernt, die Drahtlängen aber sehr unterschiedlich.

Erschwerend (im wahrsten Sinne des Wortes) kam hinzu, dass bei der letzten Überarbeitung der Traktur einige Fehler begangen wurden. In den beiden nebenstehenden Bildern sieht man die Winkelbalken der Orgel (li), sowie vom Spieltisch (re).

Die Abstrakten sitzen zu knapp am Winkel und behindern diesen teilweise. Die Stellung der Winkel ist sehr unausgeglichen..

Bei der damaligen Überarbeitung wurden die Blechwinkel aufgebohrt und Kunsstoffhülsen eingeklebt. Die Drahthaken wurden aber wie üblich rund gebogen, was zum Klemmen der Drähte in den Hülsen führte.

Hier sieht man die Einzelteile des komplett zerlegten Trakturrahmens.

Es folgte die Reinigung. Die Blechwinkel liefen alle einwandfrei.

Die abgebrochenen Enden der Rahmenteile wurden ergänzt.

Als erstes kümmerte ich mich um die Pedaltraktur. An den Wippen mussten ein paar Belederungen ersetzt werden, sonst war alles in Ordnung.

Am Kontaktpunkt werden die Wippen durch seitliche Stifte geführt, einige mussten neu gesetzt werden.

Hier sind die beiden Waagbalken schon wieder im Rahmen montiert. Auch die Filzauflage der Wippen wurde erneuert.

Weiter ging es mit der Manualtraktur. Im Bild sieht man einen "Testhaken". Deutlich zu erkennen ist, dass dieser "eckig" gebogen ist, sodass in der Hülse ein möglicht gerades Stück Draht sitzt.

Der Winkelbalken des Spieltisches sitzt deutlich höher als der seitliche Rahmen, wodurch es zu keinem Kontakt der Traktur zum darunter liegenden Pedal-Waagbalken kommt.

Der Winkelbalken der Orgel wurde einmal tiefer gesetz, verm. um die gesamte Trakur etwas zu straffen. Dadurch schliff sie jedoch auf dem Pedal-Waagbalken.

Hier sieht man das Ergebnis des höher gesetzten Winkelbalkens - die Traktur läuft frei über den Waagbalken. Was 4mm doch ausmachen können!

Nun wurden alle Abstrakten von ihren alten Drähten befreit und erst einmal gründlich gereinigt.

Hier bin ich bereits beim Einbau der ersten Abstrakten. Immer wieder wurde die Arbeit unterbrochen, da sich Hülsen aus den Winkeln lösten und neu eingeklebt werden mussten.

So muss das aussehen. Da die neuen Drähte an einer Schablone gebogen wurden, sind alle exakt gleich lang.

Durch die nun korrekte Länge der Drähte, haben Abstrakten und Winkel auf beiden Seiten den gleichen Abstand und können ungehindert arbeiten.

Das Ergebnis der ganzen Aktion ist sehr überzeugend. Die Manualtraktur läuft deutlich leichter.

Leider gibt es noch "ein paar" Abstrakten mehr. Fast alle Drähte müssen raus und alles will gereinigt werden.

"Ja was denn nun?" Der Anschrieb auf den Abstrakten (nicht von mir), lässt Interpretationsspielraum.

Nur die Abstrakten des Spieltisches haben teilweise noch die originale Papierung. Auch die Gewindedrähte sind noch die ersten. Dies ist übrigens die einzige Reguliermöglichkeit der ganzen Orgel.

Nun stand die Reinigung der Abstrakten an. Hier liegen die Verbindungen von der Windlade über das Wellenbrett bis zum Winkelbalken in der Orgel (174 Stück).

Hier sieht man auch die Koppelklötzchen der Pedalkoppel, welche mich noch beschäftigen sollten..

Die Abstrakten der Pedalkoppel bildeten dann auch den Abschluss des Wisch-Wahnsinns. Aber es hat sich auch gelohnt, 3 mal war das Wasser im Eimer nahezu schwarz.

Um die Länge der neuen unteren Drahthaken zu ermitteln, wurden Probeabstraken eingehängt.

Dabei stach mir die "individuelle" Anordnung der Koppelklötzchen der Pedakoppel ins Auge.

Nach langem Hin-und-Her, Probestücken und Ursachenforschung, wurden die Klötzchen dann mit Dampf entfernt.

Während die Koppelklötzchen trockneten, kümmerte ich mich um die obere Trakturbahn des Koppelwellenbrettes. Gewnindedrähte ausrichten, Drahthaken biegen, neue Filze.

Wenn man alles ordentlich macht, sieht es auch ordentlich aus. Die obere Bahn ist drin. Die beiden Klemmen fixieren die Lage der Koppelwippen.

Da die Längen nun gut passen, hat auch die Berg-und-Talfahrt des Pedalangriffes (ganz unten im Bild) ein Ende.

Nach zwei Tagen Trocknung wurden die Koppelklötzchen neu beledert ...

... und mittels Abstandsschablone auf die Abstrakten geleimt.

So sieht es besser aus! Man kann über dem Querfries noch die Reihe der Ledermuttern sehen und darunter die nun gerade Reihe der Koppelklötzchen.

Abundzu muss man etwas Neues ausprobieren und diesmal sind es eigens hergestellte Registerschildchen.

Die durch Silikon entstandenen Formen, wurden mit Keramik-Gießmasse ausgefüllt.

Das Resultat ist mehr als überzeugend. Künftig gilt einmal mehr: geht nicht - gibt's nicht!

Doch weiter geht es mit den Abstrakten, hier liegt die Bahn von der Windlade zum Wellenbrett.

Da am Wellenbrett meist zwei Wellen in einer Ebene liegen, gibt es auch immer zwei gleiche Abstrakten. Aber auch hier wurde schon individualisiert.

Hier sieht man die Situation unter der Lade. In die Öse am Abzug wird ein enger Haken eingefädelt.

Am Wellenärmchen muss es dann wieder ein weiter Haken sein, sonst klemmt das Ärmchen am Abstaktendraht.

Da die Stellungen der Ärmchen sehr unterschiedlich sind, ist es hier leider nicht möglich im Vorfeld fertig gebogene Drähte anzufertigen. Aber zumindest für den Abzug konnte ein ganzer Satz gleicher Drähte gebogen werden.

Nach dem Einfädeln wird der Haltebogen noch geschlossen - fertig.

Da die Abstrakten nun soweit vorbereitet waren, ging es an die Montage des Trakturrahmens.

Nach dem Aufsetzen des Spieltisches, konnten Fluchten und Abstände ermittelt werden. Früher gab es keinen Bodenrahmen, daher war der Einbau noch mit ein paar Fragezeichen versehen.

Auch die Position der neuen Ladenlager-Abtragung (helles Holz mit Zwinge) konnte nun ermittelt werden.

Hier ein Blick durch die Rückwand des Spieltisches auf die ankommenden Trakturen und den Winkelbalken des Manuals.

Die Seitenwangen des Podiums definierten ursprünglich den Abstand des Spieltisches zum Orgelgehäuse, das übernimmt nun der neue Bodenrahmen.

Das neu gemachte Schildchen passt schon ganz gut, aber an der Schrift gibt es noch Optimierungsbedarf.

Die bislang mit groben Lederflecken gesicherten Achsen der Registermechanik, werden künftig durch Sperrholzfedern gehalten.

Auch alle anderen Schubstangen der Registermechanik erhielten diese Sicherungen.

Schön langsam nähern sich die Werkstattarbeiten dem Ende.

Nun begann das letzte große Wekstatt-Thema - die Füllungen. Das Thema ist deshalb so "groß", da viele Füllungen stark beschädigt, verstülmmelt, geschrumpft oder schlicht diletantisch befestigt sind.

Das betrifft vor allem die Füllungen der Rückwand, welche man auf den nebenstehenden Fotos sieht. Die rechteckigen Ausschnitte waren verm. einmal mit Lüftungsgittern versehen.

An den großen Füllungen der Unterbau-Rückwand, fehlte jeweils eine der beiden Gratleisten. Im Bild bin ich gerade bei der Reinigung, rechts ist es noch nass.

Die Gratleisten sind konisch und spreizen sich so schön in ihre Nut. Leider macht das die Anfertigung nicht einfacher.

Wer viel misst, misst viel Mist - hier hat es aber auf Anhieb geklappt.

Da die Füllungen so eingesetzt werden, dass die Gratleisten nach untern heraus rutschen können, wurden sie am Ende punktuell mit Leim gesichert.

Die zahlreichen rostigen Eisenbügel, welche die Füllungen mehr schlecht als recht an ihrem Platz hielten, werden künftig durch stabile und einstellbare Holznasen ersetzt.

Die kleinen Füllungen der Unterbau-Rückwand wurden als erstes damit ausgestattet.

Die Nasen wurden so angebracht, dass die Füllung künfig durch leichtes Anheben aus der Rückwand entnommen werden kann.

Nein, hier wurde noch nichts abgeschnitten! Die Füllungen sind tatsächlich so weit zusammengeschrumpft, dass ein ca. 3cm breiter Spalt entstand.

Nachdem erst einmal sämtliche Risse und offenen Leimfugen beseitigt waren, konnte eine neue Kante angeleimt werden. Im Bild bin ich gerade beim Verputzen des angesetzten Stückes.

Nachdem alles schön bündig war, wurde der Ausschnitt für die Gratleisten eingearbeitet. ... und ja, meine Japansäge sieht ziemlich mitgenommen aus :-(.

Fertig! An dieser Füllung war auch die zweite Kante so ausgefranst, dass sie ersetzt werden musste.

Hier ein Blick ins Innere des Unterbaus. Auf dem Balg liegt schon allerlei Material für die Montage. Dahinter sieht man aber eine der beiden frisch gerichteten großen Rückwandfüllungen.

Gleiche Füllung, aber nun von hinten (ist nicht viel Platz). Diesmal sind die Holtznasen so angebracht, dass die Füllung nur von innen zu "entriegeln" ist.

Nach der Rückwand, ging es mit den restlichen Füllungen weiter. Zwar sieht man es ihr nicht an, aber allein in dieser Füllung steckt ein halber Tag Arbeit. Risse verleimen, Fehlstellen ergänzen, Löcher verschließen ...

Da ich eh gerade viel hinter der Orgel "rumschlupfen" musste, wurde auch gleich die alte Balgstandsanzeige reaktiviert.

Ursprünglich war diese Füllung einseitig mit einer 4mm-Schraube "gesichert", nun wird sie sauber durch Holznasen gehalten.

Die Füllungen der Oberbau-Rückwand können erst nach dem Einbau des Subbass überarbeitet werden, da im Augenblick nicht sicher ist, ob oder wie die vorhandenen Ausschnitte notwendig sind.

An den Subbass komme ich aber erst wieder ran, wenn die Orgel abgebaut ist.

Alle Füllungn sind nun wieder drin, stabil, komplett und haben das richtige Maß. Auch das Podiumbrett musste angesetzt werden.

Als nächstes kommt die Orgelbank an die Reihe.

Auf den ersten Blick sieht hier alles recht solide aus. Allerdings wurde bemägelt, dass sie nicht höhenverstellbar ist ...

Auch die Vorbereitungen für ein neues Notenpult laufen bereits, hier sieht man ein Muster des Seitenteils.

Die an sich solide Orgelbank machte dann doch ordentlich Arbeit - Anbauten entfernen, Nägel versenken, Profilleisten stabilisieren ...

Künftig kann die alte Bank in 4 Höhenstufen verwendet werden, die neuen Kufen werden "unsichtbar" von unten in die Seitenteile gesteckt.

Dank der langen Flachdübel, ist die Verbindung sehr stabil. Damit das massive Seitenteil auch in Zukunft arbeiten kann, steckt der hintere Dübel in einem Langloch.

Die zweite Variante der Notenpultseite sah wesentlich besser aus und ging so in Produktion.

Hier liegen die fertig vorbereiteten Einzelteile bereit zum Verleimen.

Fertig! Die Seitenteile entstanden auf der CNC-Fräse, genau wie die gerillte Pultleiste.

Hier kann man nun gut den Unterschied zwischen rohem Nussbaum ...

... und geöltem Nussbaum erkennen. Das Pult bleibt nur geölt, da eine Schellackoberfläche für ein Pult, welches ständig hin- und weggestellt wird, viel zu empfindlich wäre.

Durch die Form der Seitenteile, sitzt das Pult "rutschsicher" über dem zusammengelegten Klaviaturdeckel.

Dann war's soweit - es wurde mit dem Abbau der ganzen Orgel begonnen..

Als erstes musste der Spieltisch samt Bodenrahmen weichen, welcher nun noch einmal kurz überschliffen wurde.

Nun war der Zugang zum Rest der Orgel frei.

Nachdem die Pfeifen ausgebaut waren, ging es an die Demontage des Oberbaus. Im Bild "schwebt" gerade der Mittelturm davon.

Ohne diesen großen Aufbau, sah die Werkstatt schon gleich wieder viel luftiger aus.

Nach "ein wenig" Vorbereitung, konnte die Windlade mithilfe meines Krans ausgehoben werden.

Weiter ging es mit dem Wellenbrett, ...

... dem Ladenkranz ...

... und dem Balg.

Der Abbau des Unterbaus ging dann zügig von der Hand, so dass bald nur noch der Bodenkranz samt Bodenrahmen vor mir lag.

Das "Fundament".

Leider bewahrheitete sich ein weiteres mal, dass eine abgebaute Orgel nicht weniger Platz einnimmt, als eine aufgebaute.

Dann war erst einmal ... Pause! Eine Corona-Infektion hatte mich "außer Betrieb" gesetzt.

Da ich aber schon bald wieder symptomfrei war, stand der Lieferung der Müller-Orgel nichts mehr entgegen.

In mehreren Fuhren wurden die gut verpackten Einzelteile die 90km nach Schröding gebracht.

Auf der sehr geräumigen Empore, wirkt der Bodenrahmen nur noch halb so groß.

Die restlichen Teile lagern vorerst unter der Empore.

Bis auf die Windlade, das Wellenbrett und einige Pfeifen, sind schon alle Teile in der Kirche.

Vor gut einem Jahr wanderte der fertig überarbeitete Subbass auf den Lagerboden, nun kam er wieder herunter.

Mittels Aufzug wurden bereits erste Teile (darunter der Subbass) auf die Empore gebracht.

Blick auf das Pfeifenlager, welches sich noch ein wenig füllen wird.

In der Werkstatt wurde derweil letzte Hand an die offenen Holzpfeifen gelegt, welche nun ihre neuen Stimmbleche erhielten.

Hier liegen die großen Pfeifen des Principal 8'. Bisher waren die Stimmbleche aus Weißblech, welches gerne scheppert und schon stark verrostet war.

Der Anblick der Werkstatt hat sich in der letzten Woche stark verändert.

Und schon wieder hatte ich eine Woche Zwangspause, diesmal war es eine Bandscheibe. Mit Wärmepflaster und Schmerzmittel machte ich es mir auf meinem Bürostuhl bequem, es wurden die "bisherigen Projekte 2020" aktualisiert.

Wieder halbwegs fit, erfolgte Anfang dieser Woche die letzte "große" Lieferung mit Windlade und Wellenbrett, dann ging es für die ersten Teile"nach oben".

Sämtliche Teile wurden auf die Empore verfrachtet, incl. Aufzug, welchen ich zur Montage div. Teile benötige.

Nach einem Tage Erholungspause (die Bandscheibe), ging es dann mit dem Ausrichten des Bodenrahmens los.

Da der Abbau in der Werkstatt noch nicht langer her ist, saß jeder Handgriff und es ging gut voran.

Hier ist das neue Ständerwerk, der Schwengel und der Motor schon drin, der Balg wartet auf den Einbau.

Mit dem Aufzug konnte der Balg über das oben noch offene Gehäuse auf seine Lager gesetzt werden. Der Verbindungskanal zum Motor ist auch schon dran.

Auf gleiche Weise wurde nun das Wellenbrett eingesetzt. Erst wenn die Windlade an Ort und Stelle ist, kann es in seiner Lage fixiert werden.

Hier wird die Montage des Ladenkranzes und der Windlade vorbereitet.

Montage des Laden-kranzes.

Auf den Ladenkranz folgte die Windlade, welche ebenfalls mithilfe des Aufzugs in die Orgel verfrachtet wurde.

Alles gut gegangen, die Lade sitzt an Ort und Stelle.

Nach dem Anschluss des Windkanals, erfolgte ein erster Test der Balganlage - alles dicht!

Leider hatte ich Anfang der Woche meinen Foto vergessen, daher sind die Bilder farblich etwas "seltsam" (Handykamera).

Nachdem die Lade gelegt, Wind und Wellenbrett fixiert waren, ging es mit dem Aufbau des Obergehäuses weiter..

Mit dem Anbau der Seitenfelder, waren die Aufgaben für den Aufzug erledigt, daher konnte nun der Bodenrahmen für den Spieltisch gelegt werden.

Da der Bodenrahmen des Spieltisches die Zufahrt mit dem Aufzug behindert hätte, konnte er nicht früher montiert werden.

Anstatt der vier Nägel, welche den Spieltisch ursprünglich auf den losen Bodenbretter "fixiert" hatten, sorgt nun eine stabile Verbindung mit dem Bodenrahmen für Maßhaltigkeit in der Traktur.

Am bislang wärmsten Tag des Jahres, gönnte ich mir eine Montagepause und wusch die Metallpfeifen, welche noch in der Werkstatt waren.

Dazu zählten die Prospektpfeifen, welche nach dem ersten Weltkrieg aus Zinkblech gefertigt wurden.

Auch der originale 4' von 1869 wurde nun gereinigt.

Zurück in Schröding, begann der Einbau der Registermechanik.

Hier sieht man schön den Verteiler der C-Seite. Prinzipal, Gamba, Octav, Mixtur - von unten nach oben.

Die Schleifen wurden zwischen die Dämme gelegt und ihre Gänge (mech. Weg) kontrolliert.

Nun begann ein größeres Kapitel - der Einbau der Tontraktur.

Begonnen wurde mit den Abstrakten von der Windlade zum Wellenbrett.

Jede Abstrakte benötigt einen individuell angefertigten, auf die Stellung des Ärmchens abgestimmten Drahthaken.

Die Abstrakten des Spieltisches. Hier sah die Sache etwas einfacher aus ...

... wäre da nicht die enge Einbausituation gewesen (Foto auf dem Boden liegend).

Aber auch das war irgendwann geschafft.

Spieltisch - drin, Windlade-Wellenbrett - drin, liegende Trakturbahn - schon in der Werkstatt fertig - drin! Bleiben noch die Abstrakten vom Wellenbrett zum Winkelbalken.

Die Drähte am Winkelbalken hatte ich schon vorgefertigt, die am Ärmchen mussten wieder passgenau angefertigt werden.

Nachdem die Manualtraktur durchgängig war, konnten die Drahthaken verschlossen werden (links offen, rechts zu). Die Trakturlängen spielen hier deshalb eine so wichtige Rolle, da es NUR im Spieltisch eine Regulierung gibt.

Auf das Manual, folgte das Pedal. Die Stecher wurden eingesetzt und durch die liegende Trakturbahn gefädelt. Reibung ? ja und?

Die Wippen der Pedaltraktur enden so, dass die Pedalabstrakten genau zwischen die Manualwinkel treffen..

Die Traktur am Wellenbrett war eine Katastrophe (Reibungen, Kreuzungen). Durch die exakte Neuausrichtung von Windlade, Wellenbrett und Winkelbalken, haben sich die meisten Probleme von selbst gelöst.

Die Traktur ist drin, alles funktioniert einwandfrei. Und "hurra", der Elektriker war da und hat das Gebläse angeschlossen.

Gleich darauf wurde ein Testlauf durchgeführt und der korrekte Winddruck eingestellt - 60 mmWS.

Als nächstes wurden die Stöcke aufgepasst. Hierbei muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen "dicht, aber schwergängig" und "leichtgängig, aber Windverlust".

Der Kompromiss wurde gefunden, er lautet "dicht und leichtgängig". Hier hat man einen schönen Blick auf den Spieltisch und sieht, alle Manubrien stehen schön in einer Reihe.

So geht die Orgel erst einmal in die Pfingstpause, denn ich tu es auch.

Der Pfeifeneinbau begann mit den tiefen Tönen des Subbass 16'. Den Subbass über die Leiter, durchs Gehäuse auf die Lade zu stellen, war ganz schön anstrengend.

Zum Glück umfasst das Pedal nur 18 Töne - wobei, das große C ist immer gleich groß.

Die Aufstellung des Subbass konnte man beim Abbau getrost als "individuell" betrachten (mal nach vorn, mal nach hinten sprechend). Anhand der Rückwandfarbe, lies sich die alte Aufstellung leicht rekonstruieren.

Der Subbass verschließt die komplette Rückwand, Füllungen wären fast nicht notwendig gewesen.

Auf den Subbass folgte die tiefe Lage der Prinzipalpfeifen. Da der Einbau etwas "tricky" war, sieht das hier noch ein wenig nach "Disney-Hall" aus.

Begleitend zum Einbau, wurde auch immer die Intonation der Pfeifen überprüft.

Die Prinzipalpfeifen überdecken die Prospektverrohrung des Oktav 4' (C-F).

Der Einbau der neuen Gamba machte dann deutlich, dass die Holzpfeifen des Prinzipal noch nie gerade standen. Man sieht es sogar auf dem Foto - vergl. Gehäuse links zu Holzpfeife.

Zwar hatte ich beim Aufriss gut Platz zu den Holzpfeifen gelassen, doch diese ragten oben so weit nach innen, dass Holz- und Metallpfeifen kollidierten (nächstes Foto).

Also wurde alles wieder ausgebaut und erst einmal die Gamba intoniert und komplettiert.

Durch die Anordnung des Rasters (originale Verschraubungspunkte) wurde auch klar, dass zuerst die Gamba und dann der Prinzipal eingebaut werden musste.

Da die Mitte der Orgel durch den voranschreitenden Einbau immer unzugänglicher wurde, fanden nun auch schon erste Mixturpfeifen ihren Platz.

Hier sieht man den Aufbau meiner Pfeifen- und Intonierwerkstatt.

Da der alte Metallpfeifenbestand zur Festlegung der Stimmtonhöhe verwendet wurde, konnte er erst jetzt überarbeitet werden.

Die neue Mixtur wurde zum Einbau vorbereitet und einzelen Chöre "abgesteckt" (mit Papierstreifen stumm gemacht).

Das Prospektraster, an welchem die Prinzipalpfeifen hängen, konnte gottlob so weit abgenommen werden, dass die Holzpfeifen nun annähernd senkrecht stehen und die Gamba auch oben genug Platz hat.

Aufriss und Pfeifenanhängung zählte nicht zu den Stärken Müllers. Die tiefen Pfeifen der Flauto Dolce 4' (li neben der Mixtur) haben zwar ein Raster, dies steht jedoch kaum in Bezug zu den Stockbohrungen.

Gedeckt 8', Mixtur und Oktav 4' wurden eingebaut.

Hier ein Blick in luftige Höhen!

Prinzipal 8' und Gamba 8' sind nur von hinten über das Dach zu stimmen.

Gedeckt 8' und Oktav 4' sind schon fertig und recht vielversprechend.

Weiter ging es mit dem Pfeifeneinbau und der Intonation. Hier ligen die Innenpfeifen des Principal 8', noch im "Urzustand".

Bis auf wenige Ausnahmen (wie hier im Bild), waren die Metallpfeifen in gutem Zustand.

Nach der Durchsicht, Reparatur und Anblasintonation, konnten die Pfeifen eingesetzt und behutsam ausgleichend intoniert werden.

Mit dem Einsetzen der Gamba, war der Pfeifeneinbau dann erst einmal abgeschlossen.

Hier sieht man, wie gut sich die Neuteile in den Bestand einfügen. Rasterfüße und Rasterhöhe stimmen nun wieder mit dem Original (Pr. 8') überein.

Die Intonation der Gamba trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Enge Mensur und wenig Winddruck, ist eine schwierige Kombination.

Zwischendurch wurden die Prospektpfeifen eingepasst.

Die Bekrönungen kehrten zurück an ihren Platz.

Die Schauseite der Orgel ist nun fertig, der Rest dauert auch nicht mehr lange.

Die Sockelblenden wurden ebenfalls schon angebracht.

In der Werkstatt mussten noch die Rückwandfüllungen überarbeitet werden.

Der starke Schwund führte zu klaffenden Lücken zwischen Rahmen und Füllungen, welche beinahe heraus gefallen wären.

Die sanierte Rückwand schließt nun wieder vollflächig. Das Gehäuse würde nun auch wieder von selbst stehen, aufgrund der geringen Tiefe ist die Anhängung an der Kirchenrückwand aber sinnvoll.

So sieht nun der "neue" Arbeitsplatz der/des Organistin/en aus.

Nach langer, teils schwieriger und aufwändiger Restaurierung, erstrahlt dieses Instrument nun wieder in altem Glanz (klanglich und technisch). Die statische Überarbeitung war dabei der wichtigste Punkt, da sie für eine lange Betriebssicherheit der Orgel sorgen wird. Die Rückführung der Windversorgung auf ein Doppelfaltenmagazin, hat deutlich hörbar positiven Einfluss auf den Klang. Die anfänglich von mir skeptisch betrachtete Rückführung der Disposition, ist ein voller Erfolg, da die "neuen" Register charakterlich wesentlich besser zum Bestand passen, als ihre Vorgänger.

Erbauer: Jakob Müller, Tuntenhausen (Rosenheim), Baujahr: 1869, System: mechanische Schleiflade, Klaviatur: Man. C - f''', Pedal C - f°

Disposition: Subbass 16', Prinzipal 8', Gedeckt 8', Flauto amabile 8', Gamba 8', Octav 4', Flauto dolce 4', Mixtur 2' 2-3fach

permanente Pedalkoppel, manuelle Windgebung möglich