aktueller Stand: 28.03.2024

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Lindholm Kunstharmonium, Bj.1925

In den letzten 3 Wochen war wieder viel los, daher das Update erst heute. Beim Lindholm wurden die Ventile komplettiert.

Nach dem Erneuern der Dichtung, konnte das Werk auf die Doppelexpression gesetzt werden.

Nun ging es mit der Überarbeitung der "unteren" Registermechanik los. Die Teile wurden gereinigt, Achsungen und Befilzungen erneuert.

Die Oberseite sah nun schon etwas komplexer aus.

Wie schon beschrieben, war der Trennsteg zwischen Bass- und Diskanthälfte marode und musste neu angefertigt werden.

Nach ein paar Versuchen, passten die Teile perfekt. Künftig ist der Trennsteg auch (wieder) entnehmbar, was die Wartung erleichtert.

Nun konnten die Abdeckungen der vorderen Spiele, sowie die "Quartkoppel" montiert werden. Diese mechanische Umlenkung ist nötig, da für die Umschaltung des Teilungspunktes mittig 5 zusätzliche Zungen (c' - e') eingefügt wurden.

Die "Quartkoppel" war in einem sehr guten Zustand, was man von der Oktavkoppel (diesmal eine echte) nicht behaupten konnte.

Vermutlich durch tierische Überreste, war alles extrem verrostet, angegriffen und vermoddert. Die meisten Wellen ließen sich kaum bewegen.

Nach der Reinigung und dem Entfernen aller Filzlager, wurden schlechte Lagerkapseln gegen neue getauscht.

Nach fast drei Tagen Arbeit, war die Oktavkoppel wieder in einem ansehnlichen und vorallem funktionsfähigen Zustand.

Nachdem auch die Scharnierleiste der Koppel erneuert war, konnte sie wieder montiert werden.

Zwischendurch ging es ans Zerlegen der "mittleren" Registermechanik, den Registerumlenkungen.

Auch die Klaviatur wurde schon in Angriff genommen, zumindest der Klaviaturrahmen.

Hier sieht man das frei liegende Prolongement, welches über 1 1/2 Oktaven greift.

Die Waag- und Führungsstifte wurden alle gezogen und aufpoliert. Hier bin ich schon wieder bei der Montage.

Anschließend konnte der gereinigte Klaviaturrahmen, bestückt mit blitzblanken Stiften, wieder auf die Klaviaturträger gesetzt werden.

Selbstverständlich wurden auch Waag- und Anschlagfilze getauscht.

Auch die ersten Teile der Registerumlenkungen sind schon fertig gereinigt.

Schiedmayer Dominator "Verdi", Bj. 1915

Letzte Woche bekam ich ein "neues" Instrument. Diesen Schiedmayer Dominator, Modell "Verdi", konnte ich aus einem 400 Jahre alten Bauernhaus bergen.

Anfänglich sah das Instrument nicht so propper aus, vor lauter "Aufregung" hatte ich beim Zerlegen glatt vergessen Fotos zu machen.

Bei der Reinigung stellte sich nach und nach heraus, dass das Instrument in technisch einwandfreiem Zustand war.

Hier ein Blick auf die 8, teils doppelt besetzten Diskantspiele.

Im Bassbereich erkennt man gut die Serienfertigung. In der leeren Kanzelle wäre Platz für Violon 16' und Violoncello 8' (Modell "Rossini").

Auch die Werkdichtung machte nach der Reinigung einen hervorragenden Eindruck.

Einziger Wermutstropfen - die Doppelexpression wurde einmal gründlich entfernt. Da muss ich mal in den Ersatzteilkeller ...

Wie es mit diesem Instrument weiter geht, ist noch nicht entschieden. Im Raum steht die Rekonstruktion der Doppelexpression und dann die Nutzung als Mietinstrument.