aktueller Stand: 15.11.2024

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Kotykiewicz, Wien, Bj.1916

Nach den Herbstferien lag der Fokus auf dem Rudolph, daher ist der Fortschritt beim Koty etwas kleiner.

Am Gehäuse wurden die Fremdteile (ergänzte Profile) entfernt.

Beim Ablösen der Fremdteile zeigte sich wieder einmal, wie "morsch" der ganze Unterbau des Instrumentes ist.

Hier liegt das Sammelsurium. Die Teile werden neu in Nussbaum angefertigt.

Zudem passten sie formal nicht zum Original.

Weder die Profilform, noch die Größe stimmten.

Auch mit dem Abwaschen ging es ein gutes Stück voran.

Hier ist die Fläche mit Spiritus benetzt. Man kann schon erkennen, wie pures Öl das Holz anfeuern würde.

Wilhelm Rudolph, Giessen, Bj. ca. 1905

Beim Rudolph begann die letzte Etappe mit der Fertigstellung der Balganlage.

Nach den Schöpfern, wurde der Magazinbalg neu bezogen.

Mit Papier, Lederecken und neuer Dichtung versehen, stand nun die Montage auf dem Programm.

Dann folgte das Anhängen der Tritte.

Mit dem Aufsetzen des Fundamentbrettes, sind die Arbeiten im Unterbau abgeschlossen.

Nun kam die Lade zur Überarbeitung.

Neben offenen Eckverbindungen, galt es auch offenen Leimfugen an der Ventildecke zu reparieren.

Nach den Reparaturen wurde der Schellack aufgefrischt, neue Zungefilze eingeleimt und die sauberen Zungen eingeschoben.

Beim Einsetzen der Ventile stellte ich fest, dass eine der beiden Ventilbremsen fehlte. Diese wurde neu angefertigt (links).

Es folgte die Überarbeitung und Montage der Mutzen, der Registermechanik, der Schallklappen und der Stecher.

Zwischendurch wurden schon immer wieder Klaviaturbeläge aufgeleimt.

Beim Ablösen der Beläge wurden auch die Garnierungen in Mitleidenschaft gezogen, welche nun erneuert wurden.

Nachdem alle Beläge wieder komplett waren, folgte das Putzen und Aufpolieren.

Beim ersten Anblick der Klaviatur dachte ich nicht, dass diese wieder SO aussehen könnte.

Auf das Geradelegen der Tasten, folgte das Ausrichten der Spazien.

Zurück im Gehäuse, hat man schon wieder Lust, in die Tasten zu greifen.

An den Registerumlenkungen wurden sämtliche Filz- und Lederteile erneuert.

Die überschaubare Mechanik, konnte zügig montiert werden.

Endlich hat man auch wieder 6 gleiche Manubrien (Knöpfe) nebst Beschriftung. Der Ersatzteilkeller macht's möglich ...

Die Stimmung der beiden Spiele ergfolgte in vorhandener Tonhöhe, hier 438,5 Hz.

Nun konnte das Gehäuse komplettiert werden.

Zum Schluss kommen immer die Stoff-Arbeiten. Der alte Rückwandrahmen war nicht mehr zu retten.

Hier liegt schon der neue Rahmen, frisch verleimt.

Die Stoffbespannung schützt das Innenleben vor unbefugtem Zugriff und Staub.

Auch die Zierblenden wurden mit neuem Stoff bespannt.

Mitte Juli sah das Instrument noch SO aus!

Nun erstrahlt es wieder in altem Glanz. Am herausfordernsten waren hier das Gehäuse mit seiner sehr schlechten und verschmutzen Oberfläche und die Klaviatur mit ihrem "reparierten" Wasserschaden.

Trotz seiner "nur" zwei Spiele, verströhmt das Instrument einen klaren und kräftigen Klang. Es macht wieder Freude darauf zu spielen!

Erbauer: Wilh. Rudolph (Händler), Giessen

Bj. ca. 1905, System: Saugwind, Klaviatur F1 - f''', Teilung e°/f°.

Disposition: Violina 4 ft, Diapason 8 ft, Forte I

Forte II, Melodia 8 ft, Flute 4 ft

Kniehebel: GJ / Forte

Stimmtonhöhe: 438,5 Hz