aktueller Stand: 28.03.2025

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Kotykiewicz, Wien, Bj.1916

Der letztens begonnene Ölschliff weitete sich nun auf den Rest der Gehäuseteile aus.

An den ersten Teilen kann man schon den späteren Glanz (seidenmatt) erahnen.

Auch am Gehäuse selbst gingen nun die Arbeiten los.

Die neuen Konsolen waren mit ihren tiefen Rillen bei der Politur etwas tückisch, sind aber phänomenal geworden.

Hier kann man gut den Unterschied zwischen "gebimst" (linke Füllung) und "ungebimst" (rechte Füllung + Rahmen) erkennen.

1 1/2 Tage und eine wehe Schulter (vom Polieren) später , sah das Gehäuse dann SO aus. Ich bin verliebt!!! Nun müssen die geölten Flächen erst wieder trocknen.

Da an den Schöpfern nur noch eine einzige Holzfalte original war, wurden alle Teile neu angefertigt. Das ging nicht nur schneller als die alten Teile abzuschleifen, es ist auch exakter.

Die neuen Schöpfventile sitzen künftig auf einer eingelegten Platte. So können die Schöpfer für Wartungsarbeiten geöffnet werden.

Die neuen Schöpferplatten wurden, wie der Rest der originalen Balganalage, aus Tischlerplatte gefertigt.

Nach dem Fräsen der Holzfalten, erhielten diese noch eine Rundung am Innenscharnier und wurden anschließend verputzt.

Kotykiewicz-Style! Rundungen an den Schöpferplatten und den Faltenspitzen.

Auch die Scharnierleisten wurden neu angefertigt und leicht nach vorne abfallend gefräst. So gibt es später keinen "Materialstau" beim Schließen der Schöpfer.

Nun mussten noch die Holzteile der restlichen Balganlage überarbeitet werden. Stellvertretend sieht man hier einen der beiden Kanäle beim Verleimen der mehrfach vorhandenen Risse.

Blick auf die Trägerplatte der Schöpfer, wie sie später im Instrument sitzt. Unten die Schöpfer, vor den Kanälen der Magazinbalg, darüber der Windkasten

Nun ist alles vorbereitet, demnächst kann der Neuaufbau starten.

Da die Schöpfer ja komplett neu sind, habe ich mir erlaubt, den Aufgang der Bälge etwas zu optimieren. So hat man später etwas mehr Wind zur Verfügung.

Zwischendurch wurde die "alten" Tritte von ihrem Belag befreit, wobei "alt" relativ ist.

Da die Teile recht grob bearbeitet sind und bei einem solchen Projekt ALLES in Frage gestellt werden muss, wird sich zeigen, ob sie wieder verwendet werden können.

Mustel, Paris, Bj. 1928

Beim Mustel bahnte sich mit dem Einsetzten der Ventile der nächste Schräubchenwahnsinn an.

183 Schrauben an den Ventilfedern, dazu 122 Häckchen als Gangbegrenzung ...

... und 61 Schräubchen für die Percussionsfedern.

Dazu kamen 44 Schräubchen und ebensoviele Messingmuttern an der Prolongementvorrichtung der hinteren Ventile.

Diese Vorrichtung ist zwar ungenutzt (Prolongement wurde vor Jahren entfernt), es muss trotzdem alles funktionstüchtig und vorallem fest sein, da hierüber auch die Tasten auf die Ventile drücken.

Zum Schluss wurden noch die Registerstecher eingesetzt. Der 6te von rechts ist noch etwas hoch, da die Expression einen neuen Stecher erhielt und dessen Länge noch unklar ist.

Als nächstes geht es mit der Überarbeitung der Registermechanik los, die Klaviaturen (ohne Rahmen) sind ja schon sauber.