aktueller Stand: 14.02.2025

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Kotykiewicz, Wien, Bj.1916

Wie angekündigt, startete die Überarbeitung der Deckel und Blenden.

Ach wenn der Klaviaturdeckel noch gut aussah, an vielen Stellen löste sich das Furnier ab und musste nachgeleimt werden.

An der Frontblende musste u.a. eine  Rahmenleiste ersetzt werden, dann ging es ans Schleifen.

Auf der Rückseite fehlte das Furnier großflächig.

Nachdem die Flächen alle präpariert waren, konnte das neue Furnier mit Warmleim "aufgebügelt" werden.

Am hinteren Deckelprofil wurde der Schadensbereich ausgeschnitten und aufgefüttert, anschließend zum Rest des Profils bündig gemacht.

Nachdem das Profil ergänzt war, ging es an den Austausch des Deckelfurnieres. Wie man gut sehen kann, war es über weite Bereiche von Feuchtigkeit unterwandert (schwarze Stellen).

Das neue Furnier wurde zusammengefügt, gewässert und beleimt, bevor es dann mit dem Bügeleisen aufgeleimt wurde.

Diese Methode funktioniert mittlerweile auch bei größeren Flächen sehr gut, auch wenn Furnierstöße etwas mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Hier steht es nun, als wäre es gerade aus Kotykiewicz's Schreinerei gekommen.

Noch fehlte aber die Rückwand, welche nur auf den ersten Blick einen guten Eindruck machte.

Ein Blick auf die Innenseite offenbarte massive Schäden.

Bis auf eine Nut, waren die Füllungen an ALLEN Seiten ausgebrochen. Nach ettlichen Reparaturversuchen hatte man schließlich diese Holzklötzchen aufgeleimt, um die Füllungen am Herausfallen zu hindern.

Hier half nur die Radikalkur und so wurde die Rückwand in ihre Einzelteile zerlegt.

Die bertroffenen Bereiche wurden ausgefältz ...

... und neue Leisten eingeleimt.

Nachdem alles angepasst war, konnte die Rückwand neu verleimt werden.

So sieht die Rückwand nun von innen aus. Alle Nuten sind stabil, die Füllungen halten wieder perfekt.

Und das Beste - von außen ist davon nichts zu sehen!

Die nächsten 14 Tage werden spannend - !!! FARBE !!!

Mustel, Paris, Bj. 1928

Beim Mustel ging es erst einmal an die Reinigung der Lade. Im Bild sieht man gut vor (links) und nach der Reinigung (rechts).

Die übelst beklebten (ja, mit Kontaktkleber!) Schiede wurden von ihrem "Unrat" befreit.

Dann ging es mit der Behebung von Schäden an der Innenseite los. Hier sieht man z.B. einen gebrochenen Kanzellensteg.

Die Schrauben der hinteren Ventilfedern stechen mit ihrer Spitze leicht durch Ventildecke. Da man es nicht besser wusste, kleisterte man hier alles mit Kitt zu. Folge - der Kanzellenschied saß nicht mehr richtig und konnte nicht abdichten.

Die Lade -mit ihren vielen Reparaturversuchen- spiegelt die Hilflosigkeit der früher hier handwerkenden wider.

Auch kleine Defekte, wie hier eine nicht komplette Lederdichtung an der Stirnseite eines Kanzellenschiedes, führen beim Harmonium oft zu einer massiven Beeinträchtigung.

Hier wird gerade die fehlende Führungsleiste des ersten Schiedes ersetzt.

Zwei Schiede waren so rund, dass sie abgerichtet und ergänzt werden mussten, sonst hätte es mit der Dichtung nicht geklappt.