So, endlich ging es mit dem Registerbrett los, auch wenn ich von den
letzten 10 Arbeitstagen nur 4 in der Werkstatt war.
Die Dichtwulst war zwar noch intakt, aber schon sehr flach und wenig
flexibel, daher wird sie erneuert.
Die Kreuzungsstellen wurden nicht verleimt, so bleibt die Wulst auch
hier weich und verhärtet nicht.
Die Oberseite war abgeräumt, nun ging es auf der Unterseite weiter.
Solide Mechanik, wo hin man auch blickt!
Vermutlich um den Anpressdruck der Dichtwulst zu erhöhen, wurde hier
schon mal ein Lederstreifen aufgeklebt. Man kann noch deutlich den
Schatten der originalen Dichtung erkennen.
Auch auf dieser Seite wurde alles abgebaut.
Auch bei Kotykiewicz gab es Tage, an welchen es nicht gut lief ...
Apropos laufen, eindringendes Wasser hinterließ hier deutliche
Ränder.
20 Registerventile für 7 Spiele.
Die Frontseite des Registerbrettes ist unter der Klaviatur sichtbar,
daher musste auch hier der Lack entfernt werden.
Nun wurde alles behutsam abgerichtet, die Registerventile sollen ja
verlässlich schließen.
Nach
dem Abrichten wurde noch die Oberfläche aufbereitet, größere Schäden gab
es hier nicht.
Die solide Mechanik ist nach der Reinigung wieder einsatzbereit, die
Filze wurden natürlich erneuert.
Bei den Registerventilen ist die Lage etwas anders. Hier konnte man
an diversen Belederungen Dichtungsprobleme erkennen.
Im Bereich des Wasserschadens war das Leder natürlich extrem hart.
Da gut die Hälfte der Ventile sichtbare Probleme hatte, wurden alle
alten Leder abgezogen. Im Bild kann man gut erkennen, wie ungleich die
Ventilauflage war.
Alle Ventile wurden abgerichtet, bis sie "wackelfrei" über ihrer
Öffnung saßen.
Nun konnte schon mit dem Neubelegen der Ventile begonnen werden.
Thomas-Organ, Woodstock, Bj. ca. 1895
Dieses Saugwindharmonium wurde letzten verkauft und nun für die
Auslieferung vorbereitet.
Das Instrument wurde 1999 durch Kurt Fuchs, Therwil (CH) grundlegend
restauriert.
Durch den hinten angebauten Resonator, entwickelt das Intrument einen
wunderbar runden Sound.
Nach der Durchsicht und Reinigung wurde es auf den Transportwagen
montiert.
Wohl verpackt, sollte es die rund 600km lange Reise gut überstehen.
So kam es dann auch. Eine einzige Zunge im 2' wollte den Dienst
verweigern, was aber schnell behoben war. Ich wünsche den neuen
Eigentümern viel Freude an ihrem Instrument.