Benediktbeuern: Ahlborn, Reutlingen, Bj. ca. 1960
Öfter mal was Neues! Für dieses Instrument wurde vom Schreiner ein neues Gehäuse angeschafft, nun soll ich eine Balganlage anstelle der alten Motoren einbauen.
Im Stil der Zeit, aber nicht mein Favorit, die Registermechanik via Bowdenzug. Wie das Fundamentbrett, bestand das alte Gehäuse hauptsächlich aus furnierter Spanplatte.
Im großen Kasten sitzen die vier Motoren, von denen nur noch zwei abundzu anspringen, der Rest ist tot. Vielfache Reparaturversuche waren nie von langer Dauer. Der kleine Balg neben der Motorkiste, fungierte als Stoßfänger, war jedoch außer Funktion.
Die Motoren sind an Gummischläuchen aufgehängt, um die hochtourigen Frequenzen bestmöglich vom Rest abzuschirmen. Laut waren die Dinger trotzdem.
Hier liegen schon die vorbereiteten Einzelteile aus (mittlerweile sündteurer) Fichte-3Schicht-Platte.
Bevor es an das eigentliche Balgmachen geht, wurde alles vorab eingebaut, das erspart spätere Überraschungen.
Damit die Federkraft nicht auf der Tuchbespannung lastet, wurde das Magazin mit Gurtbändern ausgestattet.
Begonnen wird immer mit den Stirnfalten, dann die Innenseiten und zum Schluß die Außenseiten (hier noch nicht verleimt).
Nachdem die neue Balganlage fertig und geprüft war, konnte das Werk eingesetzt werden. Die bislang nur aus Filz bestehende Werkdichtung, erhielt einen (nun wirklich dichten) Lederbezug. Nun genügen die hinten angeschlagenen Scharniere zur Befestigung, eine zusätzliche Verschraubung (vorne) ist nicht notwendig, das Werk saugt sich "fest".
Das fürher über einen Einhak-Tritt gesteuerte Grand Jeu, wurde nun auf einen Kniehebel gelegt, die Füße sind ja beschäftigt.