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Landshut: |
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Pedalharmonium Schiedmayer, Stuttgart, Bj. um 1905 |
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Im Juli diesen Jahres konnten die Arbeiten an diesem Schiedmayer abgeschlossen, und das Instrument geliefert werden.
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Anfang März begann die Demontage des imposanten Instrumentes. Bis dato hatten wir das Instrument nur einmal kurz provisorisch an einen Motor angeschlossen, um einen Klangeindruck zu bekommen.
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Der Aufbau ist typisch für 2-manualige Saugwindintrumente. I. Manual unter den Klaviaturen, 2. Manual überkopf darüber.
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li: Hier ein Blick auf die Lade des I. Manuals. Links hinten sieht man noch die Pedallade.
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re: Nach dem Lösen der ringsum sitzenden Schrauben, lies sich das ganze Werk aus dem Instrument heben.
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Nach dem Ausbau der Pedallade, lagen die zwei großen Mutzen der Pedalspiele frei.
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li: Nachdem alle Gurte und Verbindungen gelöst waren, war der Ausbau keim Problem mehr. Links neben dem Balg, steht die Lade des II. Manuals.
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re: Als das Gehäuse komplett leer war, wurde gründlichst geputzt und anschließend die Oberfläche aufbereitet.
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Nun lag der Balg frei zum Ausbau. Die Welle zum Betrieb mittels Pumphebel, komplizierte die Sache ein wenig.
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re: Azubi Jonas wurde mit der Beseitigung der alten Bepannung beauftragt. Das alte Gummituch vom Holz zu bekommen, ist selten ein Zucker-schlecken.
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Der Balg war reif für eine Erneuerung. Das alte Balgtuch war hart und spröde.
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Hier ist schon alles sauber und die Balgplatten wieder scharniert.
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Die neue Bespannung wird vorbereitet. Wo es geht, werden die originalen Kartonfalten wieder verwendet.
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Nach dem Bezug der Bälge mit dem Tuch, werden mögliche Undichtigkeiten mit Leder abgedeckt (Ecken, Scharniere etc.).
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Mit neuen Ventilen und Dichtungen versehen, war der Balg nun bereit für den Einbau.
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Zuvor galt es aber noch allerlei Vorbereitungen zu treffen. Neben der Pumpwelle, mussten noch die Koppel- und GJ-Tritte und die Pumppedale überarbeitet werden.
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Der groß dimensionierte Magazinbalg, füllt das Gehäuse über die gesamte Breite. Oben rechts im Magazin, sieht man die Öffnung für den Motoranschluss, welche schon vorhanden war.
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Als erstes wurden die Gurte der Pumpwelle wieder angehängt. Durch einen raffinierte Mechanismus, werden die Schöpfer bei Betätigung des Hebels in Wechselstellung (einer offen, einer zu) gebracht.
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Nach dem Einsetzten des Fundamentbrettes, sieht man von all der Mechanik nichts mehr.
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Nun ging es ans Zerlegen der Werke.
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Nachdem alles abgebaut war, wurden die Zungen gezogen und gereinigt.
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Die alten Zungenfilze wurden entfernt, die Oberfläche gereinigt und ausgebessert.
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Zahlreiche Kanzellenschiede waren beschädigt und mussten ergänzt werden.
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I. und II. Manual durchliefen die gleichen Arbeitsschritte, schließlich wurden neue Zungenfilze aufgeleimt.
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Jonas begann derweil mit der Reinigung der Klaviaturen.
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Filze musste entfernt und Stifte entrostet werde.
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Nach der Reinigung wurden die Klaviaturbeläge aufpoliert und die Tasten zurück in ihre Rahmen gelegt.
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Hier sieht man das Einsetzen der gereinigten Ventile, welche mit Talkum pflegend behandelt wurden.
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Auch die Dichtflächen der Mutzen wurden mit Talkum gepflegt. Sämtliche Mutzenscharniere durchliefen das Ultraschallbad für leichtgängige Funktion.
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Nach dem Einstecken der sauberen Zungen, konnten die Mutzen aufgesetzt und ausgerichtet werden.
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Hier sind wir schon einen "kleinen" Schritt weiter. Sämtliche Mutzen und Forteklappen sind montiert, Teile der Registermechanik und die Oktavkoppel sind an ihrem Platz.
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Beim Einsetzten der Klavuiatur, wird immer das seitliche Tastenspiel kontrolliert und eingestellt.
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Die Manualkoppel ist hier mittels einschiebbarer Klötzchen bewerkstelligt. Am oberen Manual, kann die Koppel gut reguliert werden.
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Die Montage des II. Manuals ist in vollem Gange. Hier sieht man die frisch gereinigten Mutzenbänder.
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Jedes Scharnier wird beim Ausbau genau angeschrieben, damit es bei der Montage wieder an die richtige Stelle kommt. Das spart Zeit und Ärger.
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Die Bedienung der Mutzen über Litzenbänder, ist manchmal nicht unproblematisch.
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Über die manuelle Windversorgung, ließen sich nun erste Töne entlocken.
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Jetzt musste die Registermechanik überarbeitet werden.
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Sämtliche Wellenlager wurden neu ausgetucht.
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Die alten Filzführungn in der Registerblende wurden ausgebohrt (unten) und die Tuchstreifen an den Drückern (oben) erneuert.
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Nachdem auch die Filzführungen der Registerzüge wieder installiert waren, konnte alles montiert werden.
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Zurück im Instrument, folgte die reichlich komplizierte Anschlussarbeit.
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Während ich mit der Registermechanik zugange war, kümmerte sich Jonas um die Überarbeitung der Pedalklaviatur.
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li: Wie erwartet, konnte auch hier kein Stein auf dem anderen bleiben.
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re: Bevor es an die Tasten ging, musste erst der Rahmen neu verleimt, Fehlteile ersetzt und Filze ausgetauscht werden.
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Nachdem alles wieder stabil und leichtgängig war, wurde die Oberfläche überarbeitet und die Montage abgeschlossen.
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Nun wurde der Anschluss der neuen Windversorgung vorbereitet. Da Platz (fast) keine Rolle spielte, konnte ein Rollodrossel (1.Wahl) angebaut werden.
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Dank funktionierender Windversorgung, konnte nun die Stimmung in Angriff genommen werden. Die hinteren Spiele des I. Manuals sind gut versteckt!
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Vorne ist der Zugang etwas besser. Die Spiele des II. Manuals erfordern aber schon wieder mehr Geschicklichkeit.
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Die Pedallade wurde gereinigt und div. Filze ausgetauscht. Eine neue Dichtung zum Fundament, sowie der Austausch der Stecherführungen war nötig.
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Kurz vor dem Einbau. Die Lade wird im Instrument "eingehakt" und mit drei kleinen Schräubchen fixiert.
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Nun konnten auch die Pedalregister gestimmt werden.
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Die Pedalklaviatur ist leider nicht einschiebbar, kann aber mit wenigen Handgriffen demontiert werden.
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re: Zum Schluss erhielt das Pedal noch eine Beleuchtung.
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Nach dieser gründlichen Überarbeitung, wird das Instrument seine neuen Besitzer sicher lange mit seinen warmen, zarten bis kräftigen Klängen verzaubern. Auch optisch ist es ein Hochgenuss.
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li: Auch in unserem neuen Lieferwagen, ist der Transport solch großer Instrumente kein Problem.
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Erbauer: Schiedmayer Pianofortefabrik, Stuttgart
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Baujahr: 1901-3, SNr. 34539
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Klavaitur: C - c'''', Teilung e'/f', Pedal C - d'
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