aktueller Stand: 26.04.2024

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Lindholm Kunstharmonium, Bj.1925

Nun ging es beim Lindholm mit dem Zerlegen der Registermechanik los.

Für die Reinigung müssen alle Teile gut zugänglich sein.

Bei der letzten Restaurierung hatte man das Interieur nur mit schwarzer Wasserbeize "aufgehübscht".

Klaviaturbacken und Registerblende hatten eine noch fast einwandfreie Oberläche, nur die Klaviaturabdeckung (Bild) zeigte eine deutliche Krakelierung.

Nach dem oberflächlichen Abschleifen, wurde zuerst schwarzer, dann blonder Schellack aufgetragen.

Zwischendurch kümmerte ich mich um die Klaviatur. Zur Vergrößerung der Obertastenabstände, mussten einige Tasten seitlich abgeschliffen werden.

Mind. 16mm hieß die Kundenvorgabe, das war teilweise nur schwer zu erreichen.

Nach der Politur und dem Nachschwärzen der Seitenflächen (unter dem Belag), fällt der Eingriff kaum auf.

Nun traf auch der bestellte Teppich für die Tritte ein. Grün, da er zu den originalen Kniehebelpolstern passen sollte.

Nach dem Aufbreiten der Schellackoberflächen, sah alles schon sehr edel aus.

Da der Teppich und die Kniehebel schon grün sind, wird das Interieur auch auf "grün" umgestellt. Hier bin ich beim Einleimen der neuen Filzführungen.

Lindholm - für die Ewigkeit gebaut - daher auch nicht zerlegbar. Die Hebel der Backenregister mussten für den Ausbau (wieder) zerstört werden.

Da ich so etwas immer schade finde, wurde die Teile so modifiziert, dass sie künftig demontierbar sind.

Von oben ist von all der Mühe nichts zu sehen.

... und es wird immer edler!

Nachdem alles gereinigt und überarbeitet war, konnte die Montage beginnen.

28 Registerzüge + 3 Backenregister, zum Glück sind alle Porzellanschildchen vorhanden.

Die Funktion ist auch schon größtenteils gegeben, aber noch steht die Regulierung aus.

Da mit der Registermechanik auch die Expression komplettiert wurde, konnte nun auch der Balg verschlossen werden.

Debain, Paris, Bj. 1858

Beim Debain ging es mit dem Neuaufbau des Balges los. Zuerst wurden alle relevanten Flächen papiert. Beim Windkasten entschied ich mich für stabiles Leinenpapier.

Um den Zug des Papieres (schrumpft beim Trocknen) auszugleichen, sollten größere Flächen immer beidseitig papiert werden, wie hier die Unterseite des Windkastens (Innenseite Magazin).

Die letztens verputzten Holzfalten, wurden mit Leinen- und Lederbändern scharniert.

Hier wird gerade die Fixierung der Holzfalten auf der Schöpferplatte vorbereitet.

Die Scharnierleisten der Schöpfer (hinten auf der Platte, am Drehpunkt) wurden neu angefertigt.

Auch die Platte des Magazinbalges erhielt innen Papier, bevor die Falten fixiert wurden.

Hier liegt die Trägerplatte der Schöpfer, samt Verbindungskanal zum Windkasten. Da der Kanal vom Windkasten abgeschnitten wurde, ist er nun ca. 4mm zu kurz.

Um das auzugleichen, wurde der Kanal mit einem etwas dickeren Stück Holz aufgefüttert.

Anschließend wurde der Kanal auf das gewünschte Maß (Höhe) geschnitten, Ausschnitte eingefräst und die Seiten verputzt.

Dann wurde auch hier alles papiert (Blaupapier, wie im Original).

Da die Trägerplatte für ihre Fläche relativ dünn ist, wurde auch sie beidseitig beleimt.

Hier sieht man, wie die Lederstreifen im ersten Durchgang auf die Faltenscharniere aufgeleimt wurden.

Wenn die Scharniere fertig geleimt sind, sollte das am Ende SO aussehen!