Orgel- und
Harmoniumwerkstatt
Thomas Reilich
Bösingen:
Hinkel, Ulm, Bj. ca. 1911
Dass es bei einem Harmonium nicht immer die Komplett-restaurierung sein muss beweißt dieses Instrument.
Aufgrund des hohen Verschmutzungsgrades und div. Undichtigkeiten war das Instrument beim Antreffen fast nicht spielbar.
li: Nach dem Ausbau konnte das völlig leere Gehäuse gründlich gereinigt und dessen Oberfläche aufgefrischt werden.
So stand in erster Linie die Reinigung und Abdichtung im Vordergrund. Im Bild sieht man das ausgebaute, 1 1/2-spielige Werk, noch mit aufgesetzer Klaviatur. Die Balganlage in ausgebautem Zustand. Trotz des Alters wiesen die Lederteile keinerlei Beschädigungen auf. So konnte nach deren Reinigung und Balsamierung der Balg wieder eingebaut werden.
Grund für die Undichtigkeit war eine defekte Halterung, wodurch der Balg einseitig um einige Millimeter absackte und so zum Werk nicht mehr dichten konnte. Ventile und Zungen wurden ausgebaut und ebenfalls gereinigt. Im Bild sind die Ventile bereits wieder auf die gereinigte Lade gesetzt, die Zungen warten noch auf ihren Einbau. Die Waag- und Führungsstifte der Klaviatur wurden gereinigt, Waag- und Anschlagfilze erneuert und die Tasten poliert. Hier bin ich gerade beim Einrichten der Klaviatur. Dabei wird das seitliche Spiel und die Höhe der Taste reguliert.
Nicht riesig, aber schön im Klang, und für einfache Hausmusik durchaus ausreichend.
Die Disposition: Forte, Englisch Horn 8', Expression, Flöte 8', Vox Celestis 8', Forte.
Nach dem Zusammenbau aller Komponenten konnte mit der Stimmung begonnen werden.